Wenn ein Nobelpreisträger, führende KI-Forscher und der Gründer der marktführenden deutschen KI-Agentur im 200 Jahre alten Naturkundemuseum über die Zukunft der Intelligenz diskutieren, dann ist das kein gewöhnliches Event.
Das Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt war September 2025 Schauplatz eines außergewöhnlichen Symposiums. Unter dem Titel "Natürliche Intelligenz und Künstliche Intelligenz" versammelten sich 160 handverlesene Teilnehmer – Forscher, Unternehmer und Vordenker – um über die fundamentalsten Fragen unserer Zeit zu diskutieren.
Ein außergewöhnlicher Rahmen
Die Symbolik könnte kaum passender sein: Zwischen 65 Millionen Jahre alten Dinosaurier-Skeletten und Exponaten zur Evolution des menschlichen Gehirns fand ein Gespräch über die nächste Stufe der Intelligenzentwicklung statt. Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, gegründet 1817, beherbergt eines der größten Naturkundemuseen weltweit – ein würdiger Ort für Spitzenforschung über künstliche Intelligenz.
Besonderheit dieses Events: Es war keine öffentliche Konferenz. Keine Tickets, keine offene Anmeldung. Eine geschlossene Gesellschaft aus Experten, die wirklich etwas zu sagen haben.
Die Redner: Von Nobelpreisträgern bis KI-Praktikern
Die Veranstaltung vereinte theoretische Spitzenforschung mit praktischer Anwendung:
- Professor Dr. Thomas Südhof – Nobelpreisträger für Medizin, Pionier der Neurowissenschaften
- Professor Dr. Mario Chemnitz – Forscher im Bereich Photonische KI
- Dr. Andreas Plaas-Link – Erfinder und Patentinhaber
- Professor Dr. Andreas Moring – Experte für KI-Ethik und Digitale Ökonomie
- Leonard Schmedding – Gründer von Everlast AI, KI-Implementierungsexperte
Die Konstellation war bewusst gewählt: Wissenschaftler, die verstehen, wie Intelligenz auf neuronaler Ebene funktioniert, trafen auf Praktiker, die KI bereits in hunderten Unternehmen implementiert haben.
Leonard Schmeddings Keynote: "KI explodiert"
Unter dem provokanten Titel "KI explodiert – Vorhersagen sind überholt, wenn sie gemacht werden" lieferte Schmedding einen kompakten Überblick über die rasante Entwicklung generativer KI.
Der ChatGPT-Moment als Wendepunkt
Die Keynote begann mit dem 30. November 2022 – dem Tag, an dem ChatGPT veröffentlicht wurde:
- 1 Million Nutzer in 5 Tagen – der erfolgreichste App-Launch der Geschichte
- 100 Millionen Nutzer im Januar 2023
- 600 Millionen wöchentliche Nutzer heute
OpenAI erreichte eine Marktkapitalisierung von 300 Milliarden Dollar in nur 10 Jahren. Zum Vergleich: Nvidia brauchte dafür 30 Jahre.
Die vier Säulen der generativen KI
Schmedding strukturierte seinen Vortrag entlang der vier Hauptbereiche:
1. Large Language Models (LLMs)
Die Entwicklung ist exponentiell: Laut aktuellen Benchmarks verdoppelt sich die Fähigkeit von KI-Agenten, komplexe Aufgaben zu lösen, alle 7 Monate. ChatGPT bestand bereits im Mai 2024 den Turing-Test – Menschen können nicht mehr zuverlässig unterscheiden, ob sie mit einer KI oder einem Menschen kommunizieren.
Der Durchbruch der "Reasoning Models" im September 2024 markierte den Übergang zu Level 2: KI, die nicht sofort antwortet, sondern erst nachdenkt. Der "DeepSeek-Moment" Anfang 2025 erschütterte die Tech-Welt – ein chinesisches Modell erreichte vergleichbare Leistung zu ChatGPT-4 bei nur 10% der Kosten.
2. KI-Bildgenerierung
Das interaktive Quiz überraschte das Publikum: Schmedding zeigte Bildpaare – echter blauer Pfeilgiftfrosch vs. KI-generiert, echte Landschaft vs. KI-Bild. Die wenigsten konnten zuverlässig unterscheiden.
Tools wie ChatGPT Image Generation (März 2025) und Nano Banana ermöglichen jedem kostenlos die Erstellung fotorealistischer Bilder. Die zentrale Warnung: "Trauen Sie keinem einzigen Foto im Internet mehr."
3. KI-Video
Ein eindrucksvolles Video demonstrierte die Gefahr von Deepfakes: Falsche Nachrichten, täuschend echte Prominenten-Videos, gefälschte Notrufe. Alles erstellt durch einfache Text-Eingaben in KI-Tools wie Sora oder Runway.
Die Everlast AI-Aufklärungskampagne "Falsche Gesichter, echte Konsequenzen" erreichte über eine Million Menschen – ein Versuch, das Bewusstsein für diese Technologie zu schärfen.
4. KI-Stimmen und Voice AI
Besonders brisant für die Geschäftswelt:
- 51% der Menschen bevorzugen KI-Chatbots gegenüber menschlichen Kundenservice-Mitarbeitern
- 77% empfinden KI als empathisch
- 60% wünschen mehr Voice-KI in Unternehmen
KI-Telefonassistenten sind bereits im Einsatz. Schmedding spielt regelmäßig Aufzeichnungen ab – die wenigsten Menschen erkennen, dass sie mit einer KI sprechen. Das deutsche Callcenter-Volumen von 3,3 Milliarden Euro jährlich steht vor massiven Umwälzungen.
Praxisbeispiele, die beeindruckten
Zwei konkrete Anwendungsfälle aus der Everlast AI-Praxis:
Mitarbeiterschulung per KI: Eine Plattform, auf der Vertriebsmitarbeiter Verkaufsgespräche mit KI-Avataren trainieren können. Persönlichkeitsbasierte Bewertung inklusive.
PV-Unternehmen Dimitri: Durch KI-Telefonassistenten, die alte Kundenlisten reaktivierten:
- 167.000€ Umsatz in 12 Wochen
- Über 500.000€ Mehrumsatz in 6 Monaten
- Ein 1,7 Millionen Euro Auftrag durch einen KI-Agenten
Die unbequemen Fragen
Schmedding schloss mit Fragen, die das Publikum zum Nachdenken bringen sollten:
Was passiert, wenn es keine objektive Wahrheit mehr gibt? Wenn Videos, Stimmen, Fotos und Texte nicht mehr vertrauenswürdig sind, wie sichern wir Wahrheit? Das World Economic Forum listete "Misinformation" als größtes globales Risiko 2024.
Wie wirkt sich das auf die AI Natives aus? Die Generation, die mit dieser Technologie aufwächst, kennt keine andere Realität.
Werden mehr Jobs entstehen als verschwinden? Viele Zukunftsforscher sagen klar: Nein. Diskussionen über universelles Grundeinkommen und eine Post-Labor-Economy sind nicht mehr nur theoretisch.
Welche Bedeutung findet der Mensch? Wenn nicht mehr in Arbeit und erworbenen Fähigkeiten – wo dann?
Die Ergänzung: Professor Morings Intuitions-Ansatz
Professor Andreas Moring lieferte die perfekte Ergänzung zu Scheddings technischer Perspektive. Seine These: Die Zukunft liegt nicht in "KI oder Mensch", sondern in "AI & AI" – Artificial Intelligence UND Authentic Intelligence.
Die menschliche Lücke
Wo KI schwach ist, sind Menschen stark:
- Intuition
- Empathie
- Erfahrungswissen
- Flexibilität
Intuition als trainierbare Kompetenz: Moring betonte, dass Intuition keine mystische Gabe ist, sondern eine Fähigkeit, die sich systematisch entwickeln lässt – ähnlich wie eine Fremdsprache oder sportliche Technik.
Seine praktischen Methoden:
- Körperwahrnehmung: Auf physische Reaktionen achten (Atmung, Gänsehaut, Bauchgefühl)
- Fokussierte Ablenkung: Eine Frage im Hinterkopf behalten, während man sich auf eine körperliche Aktivität konzentriert (Sport, Klettern, Axtwerfen)
Die Kombination beider Vorträge zeigte: Die Zukunft gehört weder reiner Technologie noch nostalgischer Menschlichkeit, sondern der intelligenten Synthese.
Die Nobelpreisträger-Perspektive
Besonders aufschlussreich: Professor Südhof, Nobelpreisträger für Medizin, gab offen zu, dass KI bei ihm "noch nicht richtig angekommen" sei. Er nutze sie nebenbei, aber nicht systematisch.
Das zeigt die Kluft zwischen theoretischem Wissen über KI und praktischer Anwendung – selbst bei Spitzenforschern. Die Technologie entwickelt sich schneller, als selbst Nobelpreisträger folgen können.
Warum solche Events wichtig sind
Leonard Schmedding betont regelmäßig: Echter Wissensvorsprung entsteht nicht auf YouTube. Er entsteht in geschlossenen Runden zwischen Menschen an der Forschungsfront.
Die Ankündigung von Professor Chemnitz über Photonische KI ist ein Beispiel: Zukünftig werden weder CPUs noch GPUs für LLM-Training benötigt. Die Kosten könnten auf wenige tausend Euro sinken. Solche Einblicke bekommt man nicht in öffentlichen Konferenzen.
Der Everlast AI-Ansatz: Dieses Wissen nicht in Elite-Zirkeln zu belassen, sondern systematisch an Kunden und die Community weiterzugeben. "Wie Prometheus, der das Feuer von den Göttern zu den Menschen brachte."
Die zentrale Botschaft: Wir sind mittendrin
Sebastian Thrun, KI-Pionier und Stanford-Professor, formulierte es drastisch: "Vor 4 Jahren konnte ich die nächsten 4 Jahre vorhersagen. Heute kann ich nicht mal 7 Monate vorhersehen. Wir sind an dem Punkt, wo die Kurve quasi vertikal ist."
Eric Schmidt, Ex-Google CEO, mahnt: "Was heute nach Hype aussieht, ist morgen bereits Realität. Was heute unmöglich erscheint, könnte schon bald Standard sein."
Handlungsempfehlungen für Unternehmen
Die praktischen Ratschläge aus Schmeddings Keynote:
- Das Umfeld aufklären – besonders über Deepfakes und Voice-Cloning
- Familienregeln etablieren – z.B. Sicherheitsfragen für Notfall-Anrufe
- Wöchentlich am Ball bleiben – Newsletter, YouTube, Fachquellen
- Feste Experimentierzeit – wöchentlich 2-3 Stunden für praktische KI-Tests
- Jetzt Projekte anstoßen – noch sind Unternehmen Pioniere ihrer Branche
Fazit: Die Evolution geht weiter
Das Symposium im Senckenberg Museum schloss den Kreis von 200 Jahren Forschung über natürliche Intelligenz zu den ersten Schritten künstlicher Superintelligenz.
Zwischen Dinosaurier-Skeletten und den neuesten KI-Entwicklungen wurde deutlich: Evolution hört nie auf. Sie nimmt nur neue Formen an.
Die Frage ist nicht mehr, ob KI unser Leben verändert, sondern wie wir diese Veränderung aktiv gestalten – mit technologischem Verständnis UND menschlicher Intuition.
Möchtest du mehr über KI-Implementierung in der Praxis erfahren? Auf dem YouTube-Kanal von Everlast AI findest du wöchentlich neue Einblicke in die neuesten KI-Entwicklungen – direkt aus der Praxis und von Events wie diesem.
Das vollständige Video-Dokumentation des Symposiums mit Behind-the-Scenes-Material und allen wichtigen Insights findest du ebenfalls auf dem Everlast AI YouTube-Kanal.