3 Jahre ChatGPT – und während die meisten noch versuchen, 2025 zu verstehen, stehen wir bereits an der Schwelle zu 2026. In diesem exklusiven Expertengespräch mit Professor Dr. Pero Mićić, Professor Dr. Andreas Möhring und Daniel Szabo decken wir die wichtigsten KI-Entwicklungen auf, die dein Leben in den nächsten 12 Monaten verändern werden.
Das Ende der ChatGPT-Ära? Wenn 800 Millionen Nutzer nicht mehr reichen
ChatGPT feierte im November 2025 sein dreijähriges Jubiläum – doch die Geburtstagsfeier fiel eher verhalten aus. Trotz beeindruckender 800 Millionen wöchentlicher aktiver Nutzer gerät OpenAI erstmals massiv unter Druck. Der Grund? Google schlägt zurück.
Die schockierenden Zahlen hinter der Krise
OpenAIs Bewertung ist von 500 Milliarden auf geschätzte 400 Milliarden US-Dollar gefallen. Gemini holt mit einem Download-Anstieg von 45% durch das neue Nano Banana Pro Feature auf und erobert Platz 1 im US App Store. Die Daily Active Users von ChatGPT sinken um 6%, während Nutzer mehr Zeit in Gemini verbringen. Die Diskussionen um die KI-Blase werden lauter.
Professor Dr. Andreas Möhring erklärt: "Was wir sehen, ist der normale Wettbewerb zwischen Google und Microsoft. Derjenige, der als Monopolist startet, bleibt nicht ewig Monopol. Das ist gut für uns als Anwender."
Doch die Zahlen offenbaren ein tieferes Problem: Von 800 Millionen wöchentlichen Nutzern zahlen nur 20 Millionen für ChatGPT Plus. Das entspricht einer Conversion Rate von gerade mal 2,5%.
Der verzweifelte Versuch: Werbung in ChatGPT Pro
Anfang Dezember testete OpenAI Werbeanzeigen im ChatGPT Pro Plan – mit katastrophalen Folgen. Nutzer kündigten massenhaft ihre Abos. Daniel Szabo bringt es auf den Punkt: "Ads im Proplan finde ich schwierig. Das Wissen, das du über die ChatGPT Feeds hast, ist scary. Da habe ich nicht so große Lust drauf, insbesondere wenn ich bezahle."
Die Parallele zur Internet-Geschichte ist frappierend: Yahoo, Lycos und MySpace ballerten ihre Plattformen mit Werbung voll – Google verzichtete darauf und gewann. Wird OpenAI denselben Fehler wiederholen?
Code Red: OpenAI in Alarmbereitschaft
Interne Memos zeigen Panik bei OpenAI. Das "Garlic"-Modell soll früher als geplant kommen – ursprünglich für Anfang 2026 vorgesehen. Die Strategie wirkt zunehmend orientierungslos: LinkedIn-Integration, OnlyFans-Gerüchte, Sora-Launches – OpenAI sucht verzweifelt nach neuen Einnahmequellen.
Professor Dr. Pero Mićić warnt: "Kann sehr gut sein, dass OpenAI halt nur eine Episode war, die in der Bedeutungslosigkeit versinkt. Würde ich nicht ausschließen."
Deepseek V3.2: Chinas 28-Cent-Revolution zerstört US-Modelle
Während OpenAI mit Werbung experimentiert, veröffentlicht China das nächste Schockmodell. Deepseek V3.2 kostet nur 28 Cent pro Million Input-Tokens – dreimal günstiger als US-Frontiermodelle bei 92% der Reasoning-Leistung von Gemini 3.
Die Sparse Attention Technology: Gamechanger für B2B
Die neue DSA-Technologie (Sparse Attention) reduziert Kosten dramatisch:
- 28 Cent pro Million Input-Tokens
- 20x günstiger im Output als GPT-5
- 92% der Reasoning-Leistung von Gemini 3
- 20% des Preises von Gemini
80% der A16Z-Portfolio-Startups nutzen bereits chinesische Open-Source-Modelle. Die Nachricht ist klar: Wenn Intelligenz "too cheap to meter" wird, entscheidet nicht mehr Qualität, sondern Preis und Verfügbarkeit.
Die unbequeme Wahrheit über europäische KI-Hoffnungen
Während China und die USA den Markt unter sich aufteilen, kämpft Europa um Relevanz. Mistral 3, Frankreichs Hoffnungsträger, enttäuscht auf ganzer Linie:
Die ernüchternden Fakten:
- 15-20% Rückstand zu privaten US-Modellen
- 3x teurer als Deepseek V3
- Nur Platz 11 auf dem Openness Index (Deepseek: Platz 1)
- EU AI Act begrenzt Training auf 675 Milliarden Parameter (USA/China: Trillionen)
Daniel Szabo fasst zusammen: "ASML hat 10% der Shares gekauft. Die Diskussionen gehen darum, das in Industrielösungen zu integrieren – bei Dassault Systèmes, bei Schneider. Aber auf globaler Scale ist das leider nicht besonders relevant."
Der einzige europäische Lichtblick: Black Forest Labs
Während Mistral enttäuscht, glänzt ein deutsches Startup: Black Forest Labs aus Freiburg raised 300 Millionen bei 3,25 Milliarden Bewertung. Flux 2.0 kann mit Gemini 3 Pro Image mithalten und ist das führende Open-Weights Text-to-Image-Modell.
Aber: 80% der Firmenanteile liegen bereits bei US-Investoren. Das Team expandiert nach San Francisco. Ist es überhaupt noch ein deutsches Unternehmen?
Roboter-Revolution: China vs. USA im Kampf um die Zukunft
Während Europa über KI-Modelle diskutiert, bauen China und die USA die nächste Billionen-Industrie auf: Humanoide Roboter.
Chinas beispiellose Offensive
Die Zahlen sind atemberaubend:
- 295.000 neue Industrieroboter 2024 installiert (+18%)
- "Dunkle Fabriken" mit nur 25% der üblichen Belegschaft (+40% Produktivität)
- 600 Milliarden Dollar zusätzlicher Umsatz bis 2030
- 12 Millionen traditionelle Manufacturing-Jobs gefährdet
Professor Dr. Pero Mićić: "Im November 2023 hat das chinesische Wirtschaftsministerium eine Direktive geschrieben: Sie wollen Weltmarktführer mit Robotern sein, die denken, lernen und innovativ sein können. Das ist kein Vorschlag – das ist ein Befehl."
USA kontert: Der Roboter-Push 2025
Die USA schläft nicht. Nach dem AI-Push im Mai 2025 kommt jetzt der Roboter-Push:
- 2,3 Milliarden Funding 2025 (Doppel zu 2024)
- Goldman Sachs: 38 Milliarden Dollar Markt bis 2035
- 2026: Tipping Point für Marktreife
- Massive Militärbestellungen geplant
Das Ziel: China einholen, Standards setzen, den Markt dominieren.
Europa? Nur ein Zuschauer
Daniel Szabo bringt die bittere Wahrheit auf den Punkt: "Das wäre eigentlich ein perfektes Segment für Europa gewesen. Wir haben die größten Trainingssätze, die größte Domainexpertise. Kuka war mal Marktführer – die Unternehmerfamilien haben einfach verkauft, anstatt zu behalten."
Außer Neura aus Deutschland gibt es praktisch keine relevanten europäischen Player. Während Tesla seinen Optimus mit Real-World-Daten aus 9 Jahren Full Self Driving trainiert, diskutiert Europa über Regulierung.
Mercedes vs. Tesla: Der größte Autobauer-Irrtum des Jahrzehnts
Mercedes feiert seine KI-Integration als Revolution. Google Cloud, Conversational AI, Gemini-Integration im MBUX-System. Die Prognose: 5% mehr Verkäufe durch diesen USP.
Die ernüchternde Realität
Professor Dr. Andreas Möhring: "Ich verstehe gar nicht, was es da zu feiern gibt. Ich habe das ja schon die ganze Zeit – Apple CarPlay angeschlossen. Die Neuerung ist, dass es DSGVO-konform ist? Das interessiert mich relativ wenig."
Während Mercedes ein verbessertes Navi feiert, fahren Tesla-Fahrzeuge autonom durch Innenstädte. Die Diskrepanz könnte kaum größer sein.
Die 70%-Katastrophe, die niemand ausspricht
Pero Mićić rechnet vor: "Eine junge Ingenieurin bei Mercedes kann nicht zum Vorstand gehen und sagen: Ich habe ein Konzept für autonome Fahrzeuge. Die Konsequenz? Wir verkaufen langfristig 70% weniger Fahrzeuge. Die wird gar nicht gehört. Das ist das Innovator's Dilemma."
Die Wahrheit: Der Großteil des Transportmarktes wird in Robotaxis bestehen. Mercedes, BMW und Audi werden im Hochpreissegment überleben – aber mit drastisch kleineren Stückzahlen.
Daniel Szabo ergänzt: "Chinesen kaufen keine deutschen Autos mehr. Die können selber super schöne Autos bauen. Mercedes macht 50% des Profits in China – das bricht schon weg."
57% aller Arbeitsstunden: Die Automatisierungswelle, die niemand wahrhaben will
Zwei neue Studien schockieren: MIT sagt 11,7% des US-Lohnvolumens (1,2 Billionen Dollar) können heute bereits durch AI ersetzt werden. McKinsey geht weiter: Bis 2030 sind es 57% aller Arbeitsstunden in den USA.
Der unsichtbare Jobverlust hat längst begonnen
Daniel Szabo aus der Praxis: "Wenn mir jemand alle meine KI-Tools wegnimmt, muss ich drei Leute mindestens einstellen, um die gleichen Jobs zu machen. Das geht nicht anders."
Die Wahrheit: Viele Grafikdesigner wurden bereits nach Nano Banana Pro entlassen. Die Kommentare unter YouTube-Videos häufen sich von Betroffenen, die ihre Jobs verlieren.
AI Fluency: Der einzige Rettungsanker
Die Nachfrage nach "AI Fluency" – der Fähigkeit, mit KI umzugehen – ist in zwei Jahren um das Siebenfache gestiegen.
Professor Dr. Andreas Möhring erklärt das Problem: "Der limitierende Faktor sind die Menschen, die noch nicht so weit sind, mit der KI und dem, was die KI ihnen zuliefert, richtig umzugehen. Wir haben ein AI Slop Problem – Menschen sind zunehmend damit beschäftigt zu verstehen, was ihnen die KI überhaupt liefert."
Die 40%-Rettung: Demografie als Puffer
Ein Hoffnungsschimmer: In der westlichen Welt gehen 40% der Workforce in den nächsten 10 Jahren in Rente. Das könnte die schlimmsten Verwerfungen abfedern.
Aber: Die wirkliche Katastrophe kommt im globalen Süden. Business Process Outsourcing in Vietnam, Philippinen, Indonesien, Indien – Coding, Rechnungsprüfung – diese Tätigkeiten werden als erste wegfallen. Und das sofort.
USA startet Genesis Mission: Der neue Manhattan Project für KI
Während Deutschland über Rentenpakete streitet, launcht die USA die "Genesis Mission" – eine nationale KI-Plattform auf Supercomputern, organisiert vom Department of Energy.
Die Vision: Produktivität verdoppeln
Die Ziele:
- Produktivität verdoppeln
- Globale KI-Führung erringen
- 20 nationale Challenges in 60 Tagen
- Bereiche: Quantencomputing, Kernfusion, KI-Infrastruktur
Parallel: Auch China legt nationale 5-Jahres-Ziele fest. Nur Europa diskutiert weiter.
Deutschlands 380.000-Dollar-Problem
Interessanter Kontrast: Dell investiert 6,25 Milliarden in "Trump Accounts" – jedes Kind erhält 250 Dollar von Dell plus 1.000 Dollar von Trump. Bei 10% S&P-Rendite wachsen diese auf 380.000 Dollar in 60 Jahren.
Daniel Szabo rechnet vor: "In Deutschland – wenn du den Maximalbetrag für 35 Jahre in die Rente einzahlst, kriegst du 2.045 Euro Rente. Den gleichen Betrag in MSCI World: 4,3 Millionen Euro Kapitalstock. Mit 4%-Regel könntest du 160.000 Euro jährlich ziehen – for eternity."
Pero Mićić: "Das ist ein Generationenverbrechen. Wir brauchen Menschen, die produktives Kapital besitzen, damit sie davon leben können, wenn 60-80% der heutigen Tätigkeiten nicht mehr von Menschen gemacht werden."
Was du JETZT tun musst: Die 5 wichtigsten Handlungsempfehlungen
Nach diesem tiefen Einblick in die Expertenmeinungen kristallisieren sich klare Handlungsempfehlungen heraus:
1. Entwickle AI Fluency als Meta-Skill
Daniel Szabo: "99% der 800 Millionen ChatGPT-Nutzer können es nicht sinnvoll nutzen für Business-Kontext-Themen."
Beginne jetzt:
- Lerne systematisch Prompting
- Baue Custom GPTs für deine Workflows
- Teste wöchentlich neue Tools
- Entwickle eine "AI-Brille" für deinen Alltag
2. Spezialisiere dich auf vertikale AI-Lösungen
2026 wird das Jahr der vertikalen KI-Lösungen. Unternehmen fragen nicht mehr "Was kann KI?", sondern "Wie setze ich KI in DIESER Abteilung, in DIESER Branche ein?"
Deine Chance: Werde Experte für AI in einer spezifischen Branche – Healthcare, Legal, Finance, Manufacturing.
3. Bleib am Puls der Zeit – oder geh unter
Leonard Schmedding: "Wenn man immer am Puls der Zeit ist, hat man sofort einen unfairen Wettbewerbsvorteil. Viele große Player verpennen das Thema einfach."
Wöchentliche Routine:
- Verfolge neue Model-Releases
- Teste sofort neue Features
- Integriere in deine Workflows
- Nutze deine Agilität gegen träge Konzerne
4. Investiere in produktives Kapital
Die Botschaft ist kristallklar: Wer in Zukunft nicht arbeiten kann oder will, braucht Kapital, das für ihn arbeitet.
Pero Mićić: "Wir werden nicht mehr alle zur Arbeit gehen. Das ist die große gesellschaftliche Herausforderung, die sich kaum jemand traut anzusprechen."
5. Fokussiere dich auf menschliche Kernkompetenzen
Andreas Möhring: "Frag dich: Was habe ich für Kompetenzen und Wissen, das kein Buchwissen ist, sondern aus meinen Erfahrungen kommt – was keine KI ersetzen kann?"
Konzentriere dich auf:
- Erfahrungsbasiertes Wissen
- Kreative Problemlösung
- Zwischenmenschliche Skills
- Strategisches Denken
Die unbequeme Wahrheit: Deutschland schläft – und die Rechnung kommt
Professor Dr. Pero Mićić fasst zusammen: "Wenn man unsere Situation Deutschland/Europa auf einen Faktor zurückführen wollte, dann ist das Risikoaversion und Risikoangst. Das kriegen wir auch so schnell nicht raus."
Die Diagnose ist schmerzhaft aber präzise:
- USA und China investieren Billionen
- Europa diskutiert über Regulierung
- Deutsche Unternehmen verkaufen ihre Tech-Perlen (Kuka)
- Startups werden von US-VCs übernommen (80% bei Black Forest Labs)
- Die Rentenpolitik ist ein "Generationenverbrechen"
Daniel Szabo bringt es auf den Punkt: "Geht nicht, gibt's nicht. Nicht so viel jammern, nicht so viel schimpfen, sondern einfach mal machen."
2026: Das Jahr der Weltmodelle, Agenten und physischen Intelligenz
Die drei Experten sind sich einig über die wichtigsten Trends 2026:
Pero Mićić: "Weltmodelle werden eine Rolle spielen. Real World Models. Kognitive Intelligenz locker über 50% bei Human Last Exam. Viel längere autonome Laufzeiten. Physische KI – Fahrzeuge, Roboter. Edge AI im Handy, im Endgerät."
Andreas Möhring: "Mehr branchenspezifische Lösungen. Eine neue Definition von Skills. Jeder muss sich fragen: Was sind meine Core Skills, die nicht durch KI ersetzbar sind?"
Daniel Szabo: "Vertikale AI-Lösungen werden dominieren. Der Trend wird sein, Leute einzustellen, die einen sehr hohen Produktivitätsfaktor durch KI-Nutzung haben. Die große Frage: Wie identifiziere ich qualifizierte Leute?"
Fazit: KI und Robotik sind die größte Transformation, die die Menschheit jemals in dieser Geschwindigkeit hatte
Nach diesem tiefen Einblick in die Expertenmeinungen wird eines kristallklar: Wir stehen nicht am Ende einer Entwicklung, sondern erst am Anfang.
Die Chips sind noch nicht verteilt. 99% der Menschen nutzen KI nicht richtig. Die meisten Unternehmen haben noch nicht einmal begonnen, ernsthaft umzudenken.
Das bedeutet: Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, sich zu positionieren. Nicht morgen. Nicht nächstes Jahr. Jetzt.
Die Frage ist nicht mehr, ob KI dein Leben verändern wird, sondern ob du diese Veränderung aktiv gestaltest oder passiv erleidest.
Die Wahl liegt bei dir.
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